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Warum Veränderungen unvermeidlich sind, Fortschritt aber nicht

Eine Analyse einiger interner und externer Treiber, die Unternehmen immer wieder zu Veränderungen zwingen
  • Oliver Grasl
    Oliver Grasl
    Friday, April 10, 2015
Eine Analyse einiger interner und externer Treiber, die Unternehmen immer wieder zu Veränderungen zwingen
In den letzten Jahren habe ich mich in meinen Blogposts auf Business Prototyping Techniken im Allgemeinen und das Prototyping von Geschäftsmodellen im Besonderen konzentriert – und ich werde auch weiterhin zu diesen Themen Postings veröffentlichen.
Als methodisch denkende Berater wissen wir, wie wichtig es ist, das große Ganze im Auge zu behalten und immer wieder auf die Ausgangsfragen zurück zu kommen: Warum machen wir das eigentlich? Wohin führt der Weg?
Wir wollen unseren Klienten bei der Transformation ihrer Firma und der Anpassung ihrer Organisation helfen. Denn wir wissen, dass wir sie dabei zu unterstützen können weiterhin erfolgreich zu bleiben – oder noch erfolgreicher zu werden.
Die Transformation eines Unternehmens ist komplex und keineswegs einfach. Sie wird noch komplizierter, wenn man dies bei einem bereits sehr erfolgreichen Unternehmen versucht. Es stellen sich die Fragen:
  • Warum müssen wir uns ändern?
  • Wie soll unser Unternehmen in Zukunft agieren und positioniert sein?
  • Was müssen wir ändern und bewältigen um dieses Ziel zu erreichen?
  • Wie sollen wir diese Veränderungen durchführen?
Das Ziel von Business Prototyping ist es, bei der Beantwortung dieser Fragen zu helfen und die Komplexität der Unternehmenstransformation zu bewältigen.
In Zukunft möchte ich mehr über unseren Ansatz zur Unternehmenstransformation schreiben und dieser Blogbeitrag soll der erste einer losen Reihe von Blogbeiträgen zu diesem Thema sein.
Wir beginnen mit einem Blick auf die Einflussfaktoren, die ein Unternehmen zu häufigen und umfangreichen Veränderungen in seinem Geschäftsmodell, seiner Organisation und seiner technologischen Infrastruktur zwingen – anschließend stelle ich die Frage, warum solche Veränderungen nicht automatisch zu Fortschritten führen.

Warum Veränderungen unvermeidlich sind

Ungeachtet des Marktes in dem ein Unternehmen tätig ist und egal wie erfolgreich es in der Vergangenheit war, Veränderungen sind ein unvermeidlicher Faktor im Lebenszyklus eines jeden Unternehmens:
  • Die Veränderungen werden durch Faktoren innerhalb des Unternehmens selbst angetrieben, z. B. durch den Wunsch, das Unternehmen innerhalb eines Marktes neu zu positionieren oder ein neues Geschäftsmodell zu implementieren, mit einem anderen Unternehmen zu fusionieren oder in einen neuen Markt zu expandieren.
  • Die Veränderungen werden durch unternehmensexterne Faktoren wie Marktkonkurrenz, disruptive Technologien, demografische Veränderungen und neue staatliche Vorschriften vorangetrieben.
Treiber für die Veränderungen:
Why Change is Inevitable but Progress is Not Blog Post Graph 1
Ich habe die angesprochenen Faktoren (Ursachen) im obigen Schema zusammengefasst und möchte auch einige konkrete Beispiele aus unserem Klientenkreis präsentieren:
  • Regulierungen als Treiber für Veränderungen. Ein Kunde aus der Tabakindustrie untersucht mögliche Zukunftsszenarien angesichts der starken Regulierung des Tabakmarktes. Dies ist eine besondere Herausforderung, wenn man bedenkt, dass sich die Vorschriften von Land zu Land unterscheiden und neue Arten von Tabakprodukten auf den Markt kommen (z. B. E-Zigaretten). Die Schlüsselfrage dieses Kunden lautet: "Die Dinge verändern sich überall um uns herum - wie werden sich diese Veränderungen auf uns auswirken und wie können wir uns auf die Zukunft vorbereiten?"
  • Wettbewerb als Treiber für Veränderungen. Ein Kunde aus der Hightech-Branche, der Produkte im Premium-Preissegment anbietet, untersucht Änderungen an seinem Produktportfolio und seiner Preisstrategie, um mit kostengünstigen Produkten der Konkurrenz fertig zu werden. Die zentrale Frage dieses Kunden lautet: "Wie soll unser Geschäft in Zukunft aussehen?"
  • Innovative Technologie als Treiber für Veränderungen. Ein Kunde aus der IT-Branche entwickelt einen neuen Dienst, der Autos mit der "Cloud" verbindet und eine Fülle neuer Möglichkeiten bietet, die von verbesserten Verkehrsleitsystemen bis hin zum fahrzeugunterstützten Fahren reichen. Die Schlüsselfrage dieses Kunden lautet: "Wie können wir einen Dienst entwerfen und aufbauen, der eine Vielzahl von Anforderungen unserer Kunden erfüllt, ohne den Fokus zu verlieren?"

Warum führen Veränderungen nicht immer zu Fortschritten?

Die genannten internen und externen Einflussfaktoren zwingen Unternehmen zu Veränderungen an ihren Geschäftsmodellen, ihren Organisationen und der eingesetzten Technologie.
Je nachdem wie ein Unternehmen auf diese Einflussfaktoren reagiert, können solche Veränderungen zum Fortschritt beitragen oder das Unternehmen auseinanderreißen: Die Veränderungen ist unvermeidlich, der Fortschritt jedoch nicht.
Bei der grundlegenden Veränderung oder Transition eines Unternehmens müssen besonders die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:
  • Unternehmen sind komplex. Selbst kleine Unternehmen sind facettenreich und auf vielfältige Weise mit ihrer Umwelt und ihren Märkten verbunden.
  • Die Änderung wirkt sich auf Strukturen und Prozesse aus. Die Änderung wirkt sich sowohl auf Prozesse (wie Geschäftsprozesse, interne Prozesse und technologische Prozesse) als auch auf Strukturen aus (z. B. mit wem Sie Geschäfte machen, wie die geografische und funktionale Struktur Ihres Unternehmens aussieht und mit welchen Systemen Sie arbeiten).
  • Die Änderung betrifft verschiedene Ebenen des Unternehmens. Die Änderung betrifft verschiedene Ebenen Ihres Unternehmens: Ihr Geschäftsmodell (wie verdient das Unternehmen Geld?), Ihr Organisationsmodell (welche Aktivitäten führen Ihre Mitarbeiter aus, um dies zu erreichen, in welchen Rollen?) und die technologische Ebene (welche Technologie nutzt das Unternehmen zur Unterstützung seiner Aktivitäten?).
  • Die Veränderung betrifft das Harte und das Weiche. Neben diesen "harten" greifbaren Aspekten eines Unternehmens sind die noch wichtigeren "weichen" Aspekte des Wandels zu berücksichtigen: Unternehmen werden von uns Menschen gemacht und am Leben erhalten, und unsere Emotionen laufen oft hoch, wenn es um Veränderungen geht.
  • Veränderung beginnt nicht immer an der gleichen Stelle. Der Wandel wird nicht immer vom Top-Management initiiert. Abhängig von der treibenden Kraft für Veränderungen und der aktuellen Situation, in der sich ein Unternehmen befindet, kann es sein, dass Veränderungen auf technologischer Ebene das Unternehmen durchdringen und neue Geschäftsmodelle hervorbringen (z. B. das Internet und die mobile Kommunikation, die zu neuen Arbeits- und Geschäftsmodellen führen), manchmal führen Veränderungen auf geschäftlicher Ebene zu einer Reorganisation und der Implementierung neuer Technologie zur Unterstützung des Geschäfts (z. B. die Fusion zweier Unternehmen, die zu Veränderungen in der Organisation und Technologie führt).

Was bedeutet das für Sie?

Unternehmen, die auf dem gleichen Markt aktiv sind und ähnliche Produkte anbieten, können durchaus auf die gleichen Einflussfaktoren völlig unterschiedlich reagieren – es ist die Art und Weise ihrer Reaktion, die ihren zukünftigen Erfolg bestimmt.
Also, was bedeutet das für Sie?
Da Sie diese Einflussfaktoren nicht verschwinden lassen können, lässt sich eine wichtige Lehre hieraus ziehen: Egal, in welcher Branche und wie erfolgreich Sie zur Zeit sind, Ihre Fähigkeit mit diesen treibenden Kräften umzugehen, entscheidet über Ihre zukünftigen Erfolgsaussichten.
Deshalb wird Die Komplexität von digitalen Transformation meistern genauer untersuchen, wie Sie das Thema Business Transformation am Besten angehen können.